Werdegang
– so kam es zu der Kombination aus Körperarbeit und Schreiben
Meine sportliche Karriere begann 1975 mit einem letzten Platz beim 50-Meter-Lauf auf der Aschenbahn in Gevelsberg. Ursprünglich hatte ich als kleines Mädchen zum Ballett gewollt, aber meine Eltern schickten mich zum Leichtathletik-Training. Dort zeigte sich, dass ich zwar absolut keine Schnellkraft, aber ein gewisses Talent für die Langstrecke hatte. Irgendwann kam ich zum Wettkampfgehen, wo dieses Talent reichte, um an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen.
Bei den Reisen quer durch Europa entfachten sich mehrere Lieben, unter anderem die zu Fremdsprachen. Ich spürte, dass tatsächlich jede Sprache ihre eigene Seele hat. Deshalb nutzte ich meine Famulaturen, das praktische Jahr und die ersten Arbeitsjahre als Ärztin dazu, in die italienische, englische und französische Sprache einzutauchen.
Das Medizinstudium hatte ich gewählt, weil ich Orthopädin und Sportmedizinerin werden wollte, und zunächst habe ich diesen Weg konsequent verfolgt. Besonders begeistert hat mich die Beschäftigung mit meiner Doktorarbeit über die aseptische kindliche Hüftkopfnekrose (Morbus Perthes). Ich war fasziniert davon, welche Vitalität und Anpassungsfähigkeit unsere Knochen haben.
Dann wurde der Weg kurven- und facettenreicher, ohne dabei jedoch seine Grundrichtung zu verlieren. Das Spektrum meiner Bewegungserfahrungen reicht heute von Ironman-Triathlon über Tanzimprovisation und Aikido bis hin zu den achtsamen Mikrobewegungen, wie sie vielen Körpertherapien eigen sind. Die Liebe zu Fremdsprachen wurde zu einer Liebe zum Schreiben allgemein und statt Orthopädin bin ich Rolferin, arbeite also tatsächlich mit dem Bewegungsapparat.